Die TW 39 Schnittstelle ist ein klassischen Linienstrom Verfahren für die Verbindung von Fernschreibern mit Vermittlungsstellen.
TW steht für Teilnehmerwahl. Im Ruhezustand fließt in der Anschlußleitung
Fernschreiber - Vermittlungsstelle ein Strom von ca. 5 mA.
Die Wahl der Teilnehmernummer funktioniert nach dem Impulswahlverfahren, ähnlich
dem Telefon in den früheren Jahren. Der Fernschreiber bzw. das Fernschaltgerät ist mit
einer Wählscheibe ausgestattet.
Verbindungsaufbau zwischen zwei Fernschreibern nach TW 39:
Der rufenden Teilnehmer betätigt die Anruftaste am Fernschaltgerät. Der Fernschreiber wird an die Leitung
angeschlossen und der Strom, man spricht hier vom Schleifenstrom, wird von vorher 5 mA auf 40 mA erhöht.
Durch diese Stromerhöhung wird der Vermittlungsstelle der Wunsch nach einem Verbindungsaufbau mitgeteilt.
Die Vermittlungsstelle quittiert die Wählbereitschaft durch eine kurze Unterbrechung der Leitung von 25 ms Dauer.
Es erfolgt die Wahl der Zielrufnummer mit Hilfe der Wählscheibe. Der Stromfluß der Leitung wird im Takt der gewählten Ziffern unterbrochen. Diese Wahl wird als Impulswahl (IWV) bezeichnet.
Die Vermittlungsstelle polt nun die Leitung um (Polarität der a/b Ader wird vertauscht) und der Motor im Fernschreiber läuft an. Das gilt auch für die eingehende (gerufener Teilnehmer) Verbindung.
Die Verbindung ist hergestellt und der Teilnehmer kann mit der Gegenstelle kommunizieren.
Um die Verbindung zu beenden, drückt ein Teilnehmer die Schlusstaste am Fernschaltgerät. Dadurch wird der Schleifenstrom vollständig unterbrochen. Die Vermittlungsstelle trennt die Verbindung, die Adern werden wieder umgepolt und die Fernschreiber von der Leitung getrennt. Es fließt nun wieder der Ruhestrom von 5 mA.
Kommt es während des Verbindungsaufbau zu einem Fehler, z.B. der gerufene Teilnehmer ist besetzt, wird die Leitung von der
Vermittlungsstelle nur kurz umgepolt und fällt dann wieder in die urprüngliche Polarität zurück.
Der Fernschreiber des rufenden Teilnehmer läuft nur kurz an (Motor).